Hintergrund und Zielsetzung
Durch den steigenden Bedarf an Kälte und Klimatisierung in Entwicklungsländern steigt der Bestand an Geräten, Schäumen und Produkten mit halogenierten Kohlenwasserstoffen (HalogenKW)[1] rasant an. Damit steigt auch die Anzahl an Altgeräten aus dem Kältesektor, die nicht umweltgerecht entsorgt werden. Die darin enthaltenen klima- und ozonschädlichen Stoffe entweichen bei unsachgemäßer Lagerung und Entsorgung ungehindert in die Atmosphäre, die jährlichen Emissionen daraus werden auf über 1,5 Gt CO2-äq[2] geschätzt. Das entspricht umgerechnet dem jährlichen CO2-Ausstoß von 441 Kohlekraftwerken. Folglich bietet die sachgemäße Entsorgung von alten Kühlschränken und Klimaanlagen ein enormes Potential, Emissionen zu mindern.
Das COPA-Vorhaben, umgesetzt durch die GIZ, will das Thema auf internationaler Ebene als kosteneffiziente und wirksame Maßnahme zur Erreichung nationaler Klimaschutzziele (Nationally Determined Contributions, NDC) platzieren und konkrete Minderungsmaßnahmen konzipieren. Durch den Zusammenschluss mit zusätzlichen Implementierungspartnern sowie finanziellen Gebern möchte die Allianz langfristig zu einer substanziellen Minderung von Emissionen beitragen.
[1] Halogenierte Kohlenwasserstoffe sind vor allem FCKW und deren Folgesubstanzen (HFCKW, HFKW), die durch deren Chlor- und Fluor-Elemente meist sowohl ozon- als auch klimaschädlich sind; [2] UNEP, TEAP, 2009, Environmentally sound management of banks of ozone-depleting substances, p. 17
Umsetzung
COPA zielt im ersten Schritt auf eine Zusammenarbeit mit Metropolregionen in den Partnerländern China, Ghana, Mexiko und Tunesien ab. Weitere Partnerländer kommen sukzessive dazu.
Maßnahmen des Projekts umfassen einerseits den Aufbau der Allianz durch Netzwerkbildung und politische Positionierung, andererseits die Erstellung von Marktstudien (ODS /HFKW Bank Inventare) und Konzepten für die pilothafte Umsetzung von Minderungsmaßnahmen in ausgewählten Metropolregionen in den Partnerländern.
Meilensteine und Ausblick
Im ersten Schritt steht der Aufbau der Allianz sowie die Entwicklung von Minderungsmaßnahme in den vier Partnerländern China, Ghana, Mexiko und Tunesien im Vordergrund. Langfristig wird die Allianz durch technische Beratung zur Verbesserung der Rahmenbedingungen, Kapazitätsaufbau und Förderung von Technologiekooperationen und -transfer sowie finanzielle Unterstützung beim Aufbau einer entsprechenden Recycling- und Zerstörungsinfrastruktur, zur substanziellen Minderung von Emissionen aus HalogenKW-Altbeständen beitragen. Inzwischen zählt die Allianz fast 50 Mitglieder. Dies sind 11 Länder – repräsentiert durch Nationale Ozonschutzeinheiten - , sowie Vertreter des öffentlichen und privaten Sektors, der Wissenschaft, der Zivilgesellschaft und von Finanzinstitutionen.
Folgende Maßnahmen und Aktivitäten sind für die weitere Projektlaufzeit geplant:
- aktiver Austausch und Zusammenarbeit der COPA Mitglieder
- Konzeption und Vorbereitung von Minderungsmaßnahmen
- Positionierung der Notwendigkeit von ODS und HFKW Bankenmanagement sowie der Allianz auf internationalen Veranstaltungen
- Bereitstellung fachlicher Unterstützung für die Mitglieder und Unterstützung beim Zugang zu finanziellen Ressourcen
Events
- Erstes Mitgliedertreffen im Juni 2023
- Präsentation von COPA auf Meeting of the Parties zum Montreal Protokoll 34, Conference of the Parties to the United Nations Framework Convention on Climate Change 27 und Open Ended Working Group 45 zum Montreal Protokoll
- Weiterbildungskurs für Kältetechnik in Gambia im Oktober 2023
- EU-Studienreise im November 2023
- Webinar-Reihe zum Thema ODS- und HFKW-Bankenmanagement
- Präsentation bei einem Side-Event der COP28
- Virtuelle Studienreise nach Chile, Ecuador und China
Alle COPA Events: Events (copalliance.org)
Neue Publikationen
- Guideline to Conduct an Inventory of Use or Unwanted Controlled Substances:ODS and HFC Banks
- COPA Financing and Fundraising Mechanism: A Review and Concept
- Using carbon markets to reduce emissions from end-of-life refrigerants and foam blowing agents
- ODS/HFC Reclamation and Destruction Technologies
- Potential Policy Framework for the Promotion of Sustainable ODS/HFC Banks Management