Hintergrund und Zielsetzung
Für die Bundesregierung ist der globale Kohlenstoffmarkt ein bedeutendes Instrument im internationalen Klimaschutz. Der Handel mit Minderungszertifikaten ermöglicht es, Klimaschutzmaßnahmen zunächst dort durchzuführen, wo sie am preiswertesten sind. Dies macht sie kostengünstiger, sodass Kohlenstoffmärkte dazu beitragen können, dass sich Länder ambitioniertere Klimaschutzziele setzen und der Privatsektor mehr klimafreundliche Investitionen tätigt. Mit dem Ziel, einen globalen Kohlenstoffmarkt zu fördern und Initiativen zur Bepreisung von CO2 weltweit zu unterstützen, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) das Projekt Globaler Kohlenstoffmarkt der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Auftrag gegeben.
Umsetzung
Das Projekt unterstützt Entscheidungsträger*innen des öffentlichen Sektors auf der ganzen Welt bei der Umsetzung und Nutzung von marktbasierten Instrumenten in ihren nationalen Klimaschutzprojekten und -plänen, d. h. in den Nationally Determined Contributions (NDCs), den langfristigen Strategien, der Klimapolitik und der Gesetzgebung. Mit Studien, Aktivitäten zum Kapazitätsaufbau und Pilotprogrammen unterstützt das Projekt auch die strategische Entwicklung neuer Instrumente für kooperative Ansätze gemäß Artikel 6 des Pariser Abkommens. Außerdem fördert es die Beteiligung des Privatsektors an der Entwicklung und Umsetzung marktbasierter Lösungen und berät sowohl Behörden als auch Privatunternehmen über die potenziellen Vorteile marktbasierter Instrumente zur Eindämmung des Klimawandels. Weitere Projektkomponenten sind Schulungen zur Vorbereitung von Regierungsvertreter*innen in den Partnerländern auf internationale Klimaverhandlungen und die Unterstützung der regionalen Zusammenarbeit auf dem Kohlenstoffmarkt. Das Projekt wird derzeit in Uganda (mit regionaler Unterstützung von Partnern in Ostafrika) und St. Lucia (mit regionaler Unterstützung von Partnern in der Karibik) durchgeführt. In früheren Phasen des Projekts gehörten auch Indien, Tunesien und Chile zu den Partnerländern.
Meilensteine und Ausblick
In den Projektpartnerländern haben viele Interessengruppen im öffentlichen und privaten Sektor Unterstützung beim Aufbau von Kapazitäten durch Schulungen erhalten. Diese konzentrierten sich vor allem auf die Nutzung von Marktmechanismen, Kohlenstoffpreisen und Klimafinanzierungsinstrumenten. Dadurch wurde das Bewusstsein für das Potenzial marktbasierter Instrumente zur Unterstützung des Klimaschutzes gestärkt, und es wurden Optionen für deren Einsatz auf nationaler Ebene ermittelt. Durch Schulungen, Studien und Analysen leistet das Projekt einen wertvollen Beitrag zur Förderung marktbasierter Instrumente auf nationaler und internationaler Ebene. So hat das Projektteam beispielsweise Unterstützung bei der Integration von Kohlenstoffmärkten in nationale Klimaschutzgesetze, Energiepolitiken und Nationally Determined Contributions (NDCs) geleistet. Die im Rahmen des Projekts veröffentlichten Wissensprodukte tragen dazu bei, die Debatte über die Zukunft des Kohlenstoffmarktes voranzutreiben und Möglichkeiten für die Förderung eines hochintegrierten Marktes aufzuzeigen. Die Veröffentlichungen sind hier verfügbar. Nachstehend finden Sie ausführlichere Informationen zu den länderspezifischen Aktivitäten des Projektes.
Länderpartner in der aktuellen Projektphase:
Die Beteiligung der ostafrikanischen Länder am Kohlenstoffmarkt hat in den letzten Jahren weiter zugenommen. Viele Länder streben jedoch eine stärkere Beteiligung am globalen Kohlenstoffmarkt an und benötigen zusätzliche technische Kapazitäten und rechtliche Rahmenbedingungen, um die neuen Marktmechanismen gemäß Artikel 6 nutzen zu können.
Die Kohlenstoffmärkte stellen für die Staaten der Karibik eine wertvolle Möglichkeit dar, zusätzliche Finanzmittel zu erschließen, die für die Finanzierung des Klimaschutzes, der nachhaltigen Entwicklung und der Umstellung auf erneuerbare Energien benötigt werden.
Länder: Uganda, St. Lucia, Grenada
Rolle des BMWK: BMWK-finanziert
Laufzeit: 2023 - 2026
Umsetzung: Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
Weitere Beteiligte: Uganda: Climate Change Department of the Uganda Ministry of Water and Environment; St. Lucia und Grenada: Caribbean Public Health Agency (CARPHA)
Kontakt: Sven Egbers, sven.egbers@giz.de
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