September 2021 - Laut Global Climate Risk Index 2021 gehört Indien zu den 10 Ländern, die am stärksten durch den Klimawandel gefährdet sind. Indien leidet bereits heute unter schwerwiegenden Auswirkungen des Klimawandels, und es wird prognostiziert, dass diese in Zukunft noch zunehmen werden. Angesichts dieser Bedrohung ergreift die indische Regierung verschiedene Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen und zur Anpassung an den Klimawandel. Einer der wichtigsten Schritte, um dies zu erreichen und die indische Wirtschaft auf einen kohlenstoffarmen und widerstandsfähigen Pfad zu bringen, besteht darin, das Bewusstsein für den Klimawandel zu schärfen und emtsprechende Maßnahmen zu identifizieren.
Die indischen Unternehmen des öffentlichen Sektors (Public Sector Enterprises, PSEs) sind wichtige Akteure in diesem Prozess. Sie tragen einen erheblichen Teil zum indischen BIP bei und arbeiten in schwer zugänglichen Sektoren wie Öl und Gas, Energie, Metalle und Mineralien sowie Infrastruktur. Damit PSEs einen kohlenstoffarmen Entwicklungspfad einschlagen und zur Umsetzung Indiens Klimazielen beitragen können, ist externe Unterstützung unerlässlich.
Vor diesem Hintergrund haben die Standing Conference of Public Enterprises (SCOPE) und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) Indien im Rahmen des vom BMU finanzierten Projekts Global Carbon Markets eine Memorandum of Underständing (MoU) unterzeichnet, um gemeinsam an der Verbesserung und dem Aufbau von Kapazitäten der PSEs im Bereich Klimaschutz zu arbeiten. Dazu gehört auch die Ermittlung von Möglichkeiten zur Unterstützung der PSEs bei der Einführung kohlenstoffarmer Technologien, der Steigerung der Ressourceneffizienz und der Verbesserung der Nachhaltigkeit in ihrem Betrieb. SCOPE und die GIZ Indien führten eine Bewertung des Schulungsbedarfs der PSEs durch, um den Wissensstand der PSEs in Bezug auf den Klimawandel zu ermitteln. Dabei wurden die Praktiken und Aktivitäten der PSEs im Umgang mit dem Klimawandel aufgezeigt und der Bedarf von zwanzig PSEs am Aufbau von Kapazitäten ermittelt. Die Ermittlung des Schulungsbedarfs ebnete den Weg für einen umfassenden Schulungskurs mit Modulen, die Schlüsselaspekte des Klimaschutzes abdecken, um die PSEs in die Lage zu versetzen, einen kohlenstoffarmen Entwicklungspfad einzuschlagen.
Am 20. September 2021 organisierten SCOPE und die GIZ Indien eine Veranstaltung zur Vorstellung des Berichts zum ermittelten Schulungsbedarf mit dem Titel "Low Carbon and Climate Resilient Pathways for PSEs: Training and Capacity Needs Assessment". An der Veranstaltung nahmen prominente Stakeholder teil, darunter Vertretende der Abteilung für öffentliche Unternehmen, des Finanzministeriums, der indischen Regierung, der deutschen Botschaft in Indien und Führungskräfte der größten indischen öffentlichen Unternehmen, die in schwer zugänglichen Sektoren tätig sind. Auf die Eröffnungsveranstaltung folgte der erste Schulungsworkshop für PSE-Beamte aus den nördlichen Regionalbüros. Der zweitägige Workshop behandelte verschiedene Aspekte des Klimawandels im globalen und indischen Kontext. Durch Präsentationen, Diskussionen, Aktivitäten und Fallstudienanalysen erhiielten die Teilnehmenden eine Einführung in die Themenbereiche globale und indische Klimapolitik, Mechanismen zur CO2-Bepreisung, Kohlenstoffmärkte sowie Klimafinanzierung. Ein Workshop mit einem ähnlichen Format wurde am 28. und 29. September in Bhubaneswar, Odisha für die Regionalbüros der Unternehmen des öffentlichen Sektors in der östlichen Region des Landes durchgeführt. Aufbauend auf diesen Erfahrungen sind für das Jahr 2021 zwei weitere Schulungsworkshops für die Regionalbüros im Süden und Westen geplant.