Hintergrund und Zielsetzung
Die Anzahl der Klimaanlagen in der Region der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrikas (SADC) wird bis 2030 von 5,4 auf ca. 17,7 Millionen ansteigen. Der zunehmende Einsatz von Klimaanlagen führt zu einem Anstieg der Treibhausgasemissionen, da die meisten Klimaanlagen Strom aus fossilen Brennstoffen verbrauchen und als Kältemittel hauptsächlich fluorierte Gase (F-Gase) verwenden. F-Gase tragen bei Entweichen erheblich zum Klimawandel bei. Kostenaspekte und die Nichtverfügbarkeit energieeffizienter und F-Gas-freier Klimaanlagen (Green ACs) sind derzeit die größten Hindernisse für eine nachhaltige Umstellung des Kältesektors in der SADC-Region. Das Vorhaben wird ein implementierungsreifes Förderprogramm entwickeln, das die Einführung energieeffizienter und F-Gas-freier Klimaanlagen in Botswana, Eswatini, Namibia und Südafrika vorbereitet, und somit zur Eindämmung des Klimawandels beiträgt. Dafür werden die Rahmenbedingungen für die Erprobung marktbasierter Ansätze gemäß Artikel 6 des Pariser Abkommens geschaffen.
Umsetzung
Das Programm wird an den politischen, vertraglichen, regulatorischen, technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für ein Austauschprogramm von Klimaanlagen arbeiten. Zu den Projektaktivitäten gehören neben der Beratung auch die Entwicklung von Grundlagendokumenten für die Kohlenstofffinanzierung und die Quantifizierung von Emissionsreduktionen. Darüber hinaus werden geeignete politische Instrumente entwickelt, die eine beschleunigte Markteinführung von Green ACs unterstützen. Die Nachfrage und das Angebot an umweltfreundlichen Klimaanlagen in den Partnerländern werden geschaffen und erhöht, und es wird ein Austauschprogramm einschließlich eines Konzepts für das Management alter Klimaanlagen am Ende ihrer Nutzungsdauer entwickelt. Das Programm wird auch eine effiziente und angemessene Finanzierungsstruktur bereitstellen, die den Bedürfnissen und Präferenzen der Gastgeberländer / Schlüsselinstitutionen entspricht.
Meilensteine und Ausblick
Am Ende des Projekts werden vorläufige bilaterale Vereinbarungen zur Übertragung von Internationally Transferred Mitigation Outcomes (ITMOs) als Grundlage für die Kohlenstofffinanzierung und die Quantifizierung von Emissionsreduktionen abgeschlossen sein. Die Einführung angepasster Mindestenergieeffizienzstandards (MEPS) ist vorbereitet. Der Ersatz konventioneller Klimaanlagen durch grüne Klimaanlagen wird ebenfalls durch die vorbereitete Angebots- und Nachfrageseite in der Region und die Entwicklung eines Konzepts für die korrekte Entsorgung alter Klimaanlagen vorbereitet. Die Entwicklung eines Finanzierungsinstruments rundet das Förderprogramm ab.
Das aktuelle Programm (2021-2022) ist die Vorbereitungsphase für das nachfolgende Umsetzungsprogramm, das im Jahr 2023 starten soll. Bei erfolgreicher Umsetzung beider Programmphasen werden erhebliche Treibhausgasreduktionen und Energieeinsparungen sowie Zusatznutzen wie die Schaffung neuer qualifizierter Arbeitsplätze und eine leichtere Marktdurchdringung von natürlichen Kältemitteln erwartet.