Neuer Bericht und Verhandlungshandbuch veröffentlicht
Juni 2021 - Die Nutzung von Artikel 6 setzt erhebliche nationale Kapazitäten bei den beteiligten Ländern voraus, die weit über die Anforderungen des Clean Development Mechanismus hinausgehen. Eine nun veröffentlichte Studie gibt einen Überblick darüber, wie die Mitgliedsländer der „Ostafrikanischen Allianz für Kohlenstoffmärkte und Klimafinanzierung“ (EAA) beginnen, ihre institutionellen Kapazitäten für Artikel 6-Aktivitäten zu verbessern. Der Bericht fasst die Ergebnisse von Länderfallstudien aller sieben EAA-Mitgliedsländer (Burundi, Äthiopien, Kenia, Ruanda, Sudan, Tansania, Uganda) zusammen, in denen die aktuelle Lage und der weitere Bedarf an Kapazitätsaufbau für die Umsetzung von Artikel 6-Aktivitäten in den Ländern analysiert wurden.
Obwohl alle EAA-Mitgliedsländer ein starkes Interesse an der Teilnahme an Artikel 6-Mechanismen haben, hat noch keines von ihnen klare Modalitäten, Richtlinien und operative Verfahren für die Genehmigung des Transfers von international übertragbaren Emissionsminderungen (Internationally Transferred Mitigation Outcomes, ITMOs) entwickelt. Beispielsweise verfügt keines der EEA-Mitgliedsländer bis jetzt über ein nationales Register, welches den Umsetzungsstatus und die Minderungsergebnisse inländischer Minderungsaktivitäten aufzeichnet und nachverfolgt. Zudem hat keines der Länder offiziell eine verantwortliche nationale Institution benannt, die Art. 6-Pilotvorhaben genehmigt und ITMO-Transfers autorisieren kann. Der Bericht empfiehlt daher diese Länder zu befähigen, sich effektiv an Artikel 6-Aktivitäten zu beteiligen.
Die Länder der Region bei den Artikel 6-Verhandlungen zu unterstützen ist das zentrale Ziel einer weiteren Veröffentlichung. Das „Article 6 Negotiations Handbook for Eastern Africa“ wurde von den BMU-Projekten „Globaler Kohlenstoffmarkt Uganda“ und „Ostafrikanischen Allianz für Kohlenstoffmärkte und Klimafinanzierung“ (EAA) mit Unterstützung von Perspectives und Carbon Africa entwickelt. Ziel des Handbuches ist es, das Verständnis für Artikel 6-Verhandlungsthemen durch umfassende und dennoch vereinfachte Informationen zu erleichtern. Außerdem sollen die Verhandlungsfachterminologie gestärkt werden, die für die Erstellung von Verhandlungstexten und die Teilnahme an den Klimaverhandlungen notwendig sind. Das Handbuch wird den Verhandlungsführenden aus Ostafrika helfen, zur Fertigstellung der Artikel 6-Regeln beizutragen und dabei regionale Prioritäten und Umstände zu berücksichtigen. Es enthält Details zu den wichtigsten Verhandlungsfragen, die geklärt werden müssen, um das Artikel 6 Regelwerk auf der COP26 in Glasgow fertigstellen zu können.
Diese und weitere Dokumente können auf der Website der Ostafrikanischen Allianz für Kohlenstoffmärkte und Klimafinanzierung heruntergeladen werden.