Wenn die Kohlenstoffmärkte weiterhin von Bedeutung sein sollen, müssen die Marktpreise dringend stabilisiert werden. Das vorliegende Kurzpapier skizziert verschiedene Maßnahmen, die hierzu debattiert werden. Es werden dabei sowohl Maßnahmen zur Steigerung der Nachfrage als auch Maßnahmen zur Begrenzung des Angebots berücksichtigt. Der Fokus liegt auf kurzfristig wirksamen Maßnahmen. Die Analyse orientiert sich dabei an drei Hauptkriterien: Die quantitative Wirkung auf das Angebot-Nachfrage-Saldo, die Signalwirkung für die Zukunft der Kohlenstoffmärkte und Fragen der Akzeptanz politischer Akteure und des Marktes.
Nur zwei der untersuchten Optionen ist ein signifikanter Einfluss auf die Kohlenstoffmärkte zuzutrauen – allerdings auch dies mit Einschränkungen. Eine Erhöhung der Klimaschutzziele der Industrieländer würde ein starkes Signal senden und würde das Vertrauen der Marktteilnehmer in die Zukunft der Märkte sehr wahrscheinlich wiederherstellen. Allerdings ist die Umsetzung dieser Maßnahme höchst unwahrscheinlich. Eine zweite Möglichkeit wäre es, internationale Klimafinanzierung, etwa aus dem Green Climate Fund (GCF), dafür zu nutzen, überschüssige Zertifikate aufzukaufen. Diese Maßnahme würde jedoch Prinzipien der UN mit Bezug auf die Angemessenheit von Klimaschutzmaßnahmen und insbesondere der Angemessenheit der Unterstützung derselben zuwiderlaufen.
Wenn die Staaten das Abwandern von qualifiziertem Personal von den Kohlenstoffmärkten verhindern und Kapazitäten, die gerade in Entwicklungsländer nur mit Mühe aufgebaut werden konnten, erhalten wollen, müssen andere, stärker zielorientierte Ansätze gefunden werden. Der GCF könnte hier eine Rolle spielen, wenn strenge Auswahlkriterien sicherstellen, dass Projekte oder Programme unterstützt werden, die den Ansprüchen entsprechen, die im Kontext eines zukünftigen Klimaregimes gestellt werden.
Hermwille, L.: Stabilizing regulated Carbon Markets Options and Ideas to stabilize CER/ERU prices. JIKO Policy Brief 01/2013. Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie. Wuppertal - 25 S., 2 Tabellen.
Hinweis: Diese Publikation ist nur in englischer Sprache erhältlich.
Stand:
Mai 2013
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