Distickstoffmonoxid (N2O), auch bekannt als Lachgas, ist ein sehr starkes Treibhausgas mit einem 265-mal höheren globalen Erwärmungspotenzial als Kohlendioxid (CO2). Eine Hauptquelle der N2O-Emissionen ist die Produktion von Salpetersäure, die in der Landwirtschaft und im Bergbau verwendet wird.
Mit dem Ziel einer klimafreundlichen Umgestaltung des Salpetersäure-Sektors im globalen Maßstab initiierte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK, ehemals BMU) im Jahr 2015 die Nitric Acid Climate Action Group (NACAG). Ziel der NACAG ist es, Anreize für die Installation einer effektiven N2O-Vermeidungstechnik in jeder Salpetersäureanlage weltweit zu schaffen. Zu diesem Zweck bietet die NACAG den Partnerländern technische und finanzielle Unterstützung an.
Um die klimafreundliche Transformation des globalen Salpetersäure-Sektors zu unterstützen, stellt die NACAG allen Regierungen sowie Anlagenbetreiberinnen und Anlagenbetreibern Leitlinien und Informationen zu technologischen und regulatorischen Fragen der Lachgasreduzierung zur Verfügung. Die Initiative bietet auch finanzielle Unterstützung für Partnerländer, die bereit sind, dieses kosteneffiziente Reduktionspotenzial zu nutzen und die Minderung nach 2023 selbst in die Hand zu nehmen - zum Beispiel im Rahmen ihrer NDCs.
Interessierte Länder können ihr Interesse an der NACAG durch Unterzeichnung einer Beitrittserklärung bekunden. Die Initiative, die von der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) umgesetzt wird, bietet ihren Partnerinnen und Partnern sowie Anlagenbetreiberinnen und Anlagenbetreibern Beratungsleistungen in regulatorischen Fragen und technische Unterstützung bei der Nutzung der zur Verfügung stehenden Minderungstechniken an.
Mittlerweile haben bereits Tunesien, Argentinien, Mexiko, Simbabwe, Indonesien, Vietnam, Kuba, Pakistan, Thailand, Jordanien, Georgien, Usbekistan, Kolumbien und die Föderation von Bosnien und Herzegowina die Erklärung der NACAG unterzeichnet. Sie bringen damit ihre Unterstützung für die Ziele des Bündnisses zum Ausdruck.
Tunesien, Georgien, Mexiko und Simbabwe haben außerdem die Verpflichtungserklärung unterzeichnet und sich damit verpflichtet, die Lachgasemissionen aus der Salpetersäureproduktion dauerhaft zu reduzieren. Dies sind damit die ersten Länder, die eine finanzielle Unterstützung im Rahmen der NACAG erhalten werden. Zahlreiche Länder planen darüber hinaus, den Salpetersäuresektor neu in ihr überarbeitetes NDC aufzunehmen.
Eine vertiefte Analyse der NACAG wurde in Carbon Mechanisms Review 03-2020 veröffentlicht, welche die Initiative in einem Portrait und einem Interview vorstellt.
Länder: Argentinien, Bosnien und Herzegowina, Georgien, Indonesien, Jordanien, Kolumbien, Kuba, Mexiko, Pakistan, Simbabwe, Thailand, Tunesien, Usbekistan, Vietnam
Rolle des BMWK: BMWK-Eigenfinanzierung
Laufzeit: 2015 - 2022
Umsetzung: Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Weitere Beteiligte: Ministerien und Betreiber von Salpetersäureanlagen in den Partnerländern
Weitere Informationen: www.nitricacidaction.org
Kontakt: Enrico Rubertus, Projektleiter, NACAG-Sekretariat, enrico.rubertus@giz.de
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