Juli 2021 - Am 31. Mai 2021 veranstalteten UNEP DTU Partnership, Perspectives Climate Research gemeinsam mit First Climate einen internationalen Workshop, um Zwischenergebnisse des Forschungsprojekts „Transformation und Artikel 6“ zu diskutieren. Das vom Umweltbundesamt (UBA) geförderte Projekt geht der Frage nach, wie transformativer Wandel durch Artikel 6-Aktivitäten unterstützt werden kann. An dem virtuellen Seminar nahmen RegierungsvertreterInnen, Marktteilnehmende und Forschende aus aller Welt teil und diskutierten sowohl Herausforderungen als auch Chancen der Nutzung von Artikel 6.
Der erste Veranstaltungsblock befasste sich mit dem Konzept des transformativen Wandels als solchem und widmete sich der Frage, wie Umweltauswirkungen einer Aktivität gemessen werden können. Die Teilnehmenden diskutierten darüber hinaus eine Vielzahl von Optionen, wie transformativer Wandel gefördert werden kann, beispielsweise durch regulatorische oder finanzielle Anreize auf nationaler oder internationaler Ebene. Fallbeispiele aus Marokko, Costa Rica und Pakistan zeigten unter anderem, dass Vorkehrungen gegen negative Auswirkungen von Projekten auf die Nachhaltigkeitsziele (SDGs) noch keine ausgeprägte Rolle spielen. Der dritte Veranstaltungsteil befasste sich mit dem Nachweis der Zusätzlichkeit, dynamischen Baselines und der Förderung nachhaltiger Entwicklung sowie der Wahrung planetarischer Grenzen.
Unter den Teilnehmenden herrschte weitgehend Einigkeit darüber, dass Kohlenstoffmärkte unter Artikel 6 grundsätzlich dazu beitragen können, transformativen Wandel zu beschleunigen sowie die Ambition von NDCs anzuheben. Angesichts des hohen Zeitdrucks sowie des Fehlens einheitlicher Regeln für Artikel 6 ist es wichtig, Erfahrungen in Pilotaktivitäten zu sammeln, die aufzeigen, wie Kohlenstoffmärkte zur notwendigen Transformation beitragen können. Die Teilnehmenden unterstrichen, dass die Umsetzung einiger Optionen, wie beispielsweise die Einbettung eines Ambitionskoeffizienten in dynamische Baselines, mit einigen Herausforderung verbunden sein werden. Deutlich wurde auch, dass eine transformative Wirkung eher mithilfe großskaliger Minderungsaktivitäten erzielt werden kann. Insgesamt zeigten die Diskussionen, dass jene Optionen, die den transformativen Wandel anstoßen sollen, sich auch auf die langfristige Kohlenstoffmarktentwicklung und -Architektur insgesamt ausrichten müssen, da in Zukunft mehr Projekte entstehen werden, die Treibhausgase aus der Atmosphäre entnehmen dank natürlicher und technischer Ansätze.
Die Dokumentation des Webinars sowie die vorgetragenen Präsentationen stehen nun zum Download bereit.
Hinweis: Alle Dokumente stehen nur in englischer Sprache zur Verfügung