Die Bundesregierung hat ein neues Positionspapier veröffentlicht, das wichtige Grundprinzipien für das Handeln auf dem freiwilligen Kohlenstoffmarkt hervorhebt und ihn politisch im globalen Kohlenstoffmarkt einbettet. Darin betont die Bundesregierung den Vorrang von Vermeiden und Reduzieren von Treibhausgasemissionen gegenüber dem Kompensieren von Emissionen.
Zugleich wird die Rolle der ökologischen und sozialen Integrität beim Ankauf von CO2-Zertifikaten unterstrichen, die durch solide Standards sichergestellt werden muss. Um diese qualitativen Aspekte zu gewährleisten, strebt die Bundesregierung an, dass möglichst alle internationalen Marktaktivitäten unter Art. 6.4 registriert werden. Durch die Einbindung der nationalen Regierungen in die Art. 6.4-Marktaktivitäten können zugleich Kapazitäten für nationale, verpflichtende CO2-Preisinstrumente in den Entwicklungsländern aufgebaut werden (z.B. Stärkung nationale Emissionsinventar) und somit die Transformation weiter vorangetrieben werden.
Die Bundesregierung fordert bei der Nutzung internationaler Kohlenstoffmärkte das Zusammenspiel der Marktakteure an den Zielen des Übereinkommens von Paris auszurichten, damit diese zu einer globalen Ambitionssteigerung führen und die notwendige Transformation zu Netto-Treibhausgasneutralität voranbringen. Auf der Angebots- und Nachfrageseite des Marktes sind qualitative Anforderungen zu erfüllen, damit der freiwillige Kohlenstoffmarkt dazu beiträgt, die Dekarbonisierung und grünes Wachstum voranzutreiben und die Investitionslücke zur Eindämmung des Klimawandels zu mindern.
So müssen die aus Projekten generierten Minderungsgutschriften aus einem qualitativ hochwertigen Zertifizierungssystem stammen, die Minderungen zusätzlich sein und über die vom Umsetzungsstaat zugesagten eigenen Minderungsbeiträge hinausgehen. Zudem müssen korrektes Accounting, Permanenz sowie ökologische und soziale Integrität sichergestellt sein.
Auf der Nachfrageseite soll die Nutzung des freiwilligen Kohlenstoffmarkts nicht dazu führen, dass die Emissionsminderungsbemühungen von Unternehmen ersetzt oder verzögert werden. Unternehmen und Organisationen wird empfohlen, freiwillig wissenschaftsbasierte, kurz- sowie langfristige und robuste Klimaschutzstrategien zur Vermeidung und Reduzierung der eigenen Emissionen zu entwickeln und umzusetzen.
Download
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Weiterführende Informationen
Details zur Durchführung von „Kompensationsprojekten“ bietet ein UBA-Ratgeber.