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Ostafrika unternimmt bemerkenswerte Schritte zur Entschlüsselung der neuen Kohlenstoffmärkte unter Artikel 6

Photo: GIZ

April 2022 - Nach der Verabschiedung des Regelwerks zu Artikel 6 auf der COP 26 in Glasgow ist das Interesse des Privatsektors an einer Beteiligung an den globalen Kohlenstoffmärkten deutlich gewachsen. Da die Gastgeberländer eine aktivere Rolle bei der Verwaltung, Umsetzung und Überwachung der Kohlenstoffmarktaktivitäten im Rahmen der neuen Marktordnung übernehmen, wenden sich die Akteure des Privatsektors an die Regierungen, um Leitlinien für die Umsetzung der Aktivitäten unter Artikel 6 zu erhalten. Offene Fragen betreffen die Operationalisierung des Artikel 6-Regelwerks auf nationaler Ebene, Genehmigungsschreiben für die Beteiligung des Privatsektors und Leitlinien für den Übergang von CDM-Aktivitäten zu Artikel 6. Während die grundlegenden Regeln zu Artikel 6 nun vereinbart sind, müssen die konkreten Einzelheiten für ihre Umsetzung noch in einem späteren Arbeitsprogramm festgelegt werden. Dies führt nicht nur zu einem begrenzten Verständnis der Verfahrensschritte für die Umstellung bestehender oder die Entwicklung neuer Marktaktivitäten im Privatsektor, sondern auch dazu, dass die Akteure des öffentlichen Sektors erhebliche Kapazitäten aufbauen müssen, um ihre institutionellen Rahmenbedingungen an die neuen Artikel 6-Bestimmungen anpassen zu können.   

Vor diesem Hintergrund veranstaltete die Ostafrikanische Allianz für Kohlenstoffmärkte und Klimafinanzierung gemeinsam mit dem UNFCCC-Regional Collaboration Centre  Kampala am 16. und 17. März 2022 in Entebbe, Uganda, einen regionalen Workshop für den Privatsektor. Die Veranstaltung wurde mit Unterstützung des Projekts Globaler Kohlenstoffmarkt organisiert, welches die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz umsetzt.

Der Hauptzweck dieses Workshops bestand darin, die Relevanz der COP26-Ergebnisse für die Umsetzung von Artikel 6, den Übergang zum CDM und die Aktivitäten des freiwilligen Kohlenstoffmarktes (VCM) in Ostafrika zu diskutieren und zu analysieren. Er brachte mehr als 60 Teilnehmende zusammen, darunter Akteure des privaten und öffentlichen Sektors, Vertreterinnen und Vertreter von Entwicklungspartnerorganisationen, multilateralen Institutionen und der Zivilgesellschaft aus Ostafrika und darüber hinaus.

Der Workshop zog eine Bilanz der jüngsten Entwicklungen zu Artikel 6 sowie deren Auswirkungen auf den VCM und untersuchte die Rolle der Kohlenstoffmärkte für die Umsetzung der NDCs der Gastgeberländer. Erörtert wurden darüber hinaus die Rahmenbedingungen für die Umsetzung von Artikel 6 und des VCM durch den Privatsektor, regionale Trends des freiwilligen Kohlenstoffmarktes sowie die sich abzeichnende Marktnachfrage. Die Teilnehmenden präsentierten Fallstudien von CDM- und Artikel 6-Pilotprojekten sowie von innovativen Projekten im Bereich der Elektromobilität, die potenziell an diesen Marktmechanismen teilnehmen könnten. Ziel war es, die gewonnenen Erkenntnisse zusammenzufassen und zu diskutieren, wie diese in zukünftige Artikel 6- und VCM-Aktivitäten einfließen können.

Kernaussagen:

  • Die Umsetzung von Artikel 6 wird ein Prozess sein, der schrittweise auf Erfahrungen aus der Praxis aufbaut. Daher betonten die Teilnehmenden die Notwendigkeit, den öffentlich-privaten Dialog aufrechtzuerhalten, um Wissen über die neuen Märkte aufzubauen und Erfahrungen darüber auszutauschen, was funktioniert und was nicht.
  • Wenngleich die Ungewissheit über die Weiterentwicklung der Umsetzungsregeln und -verfahren für Artikel 6 anhält, sollte der Privatsektor die Einführung von Kohlenstoffmarktaktivitäten bereits jetzt vorantreiben, während die erforderlichen institutionellen Kapazitäten in der öffentlichen Verwaltung aufgebaut werden.
  • Die Kapazitäten der Designated National Authorities müssen weiter gestärkt werden, damit sie die Artikel 6-Aktivitäten wirksam verwalten und überwachen können.
  • Der Aufbau von Kapazitäten im Privatsektor ist für den Übergang von CDM-Projekten und -Programmen, die Entwicklung von Artikel 6-Aktivitäten und das Erhalten der Genehmigung für den internationalen Transfer von ITMOs erforderlich.
  • Pilotaktivitäten stellen einen effektiven Ansatz dar, um die Elemente von Artikel 6 auszugestalten und gleichzeitig die Kapazitäten des Gastgeberlandes aufzubauen.

Zum Abschluss des Workshops betonte der Vertreter der ugandischen Regierung, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor ist, um eine rasche Entwicklung der Artikel 6-Landschaft und die Verwirklichung der NDC-Ziele zu gewährleisten.

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