Einjahresziele (single-year targets) stellen erhebliche Herausforderungen dar, wenn Länder internationale Kohlenstoffmärkte nutzen, um ihre Nationally Determined Contributions (NDCs) unter dem Pariser Abkommen zu erreichen. Dieses neue Forschungspapier bewertet die Auswirkungen der beiden Hauptoptionen - Mittelwertbildung (averaging) und mehrjährige Ansätze (multi-year accounting) - auf die Umweltintegrität bei der Anrechnung von international übertragenen Emissionsminderungen (ITMOs) gemäß Artikel 6 des Pariser Abkommens. Das Papier zeigt, dass die Wahl des Anrechnungsansatzes den Minderungsaufwand beeinflusst, den die Länder benötigen, um ein bestimmtes NDC-Ziel zu erreichen. Averaging erweist sich als problematischer Anrechnungsansatz, und zwar aus zwei Hauptgründen: Erstens kann der Ansatz zu höheren aggregierten Emissionen führen, verglichen mit der Situation, dass sich die Länder nicht an internationalen Kohlenstoffmärkten beteiligen würden. Zweitens sind beim averaging die jährlichen Emissionsschwankungen, wie sie von den Ländern häufig beobachtet werden, mit einer erheblichen Unsicherheit für die Länder verbunden, was die Anzahl der benötigten oder für den Transfer verfügbaren ITMOs angeht. Das Papier empfiehlt, dass Länder, die sich an Artikel 6 beteiligen, im Laufe der Zeit zu solide definierten Mehrjahreszielen oder Trajektorien übergehen und dass die Risiken, die mit der Aufblähung von Mehrjahres-Trajektorien verbunden sind, durch internationale Leitlinien für die Festlegung von Trajektorien angegangen werden.