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Netzwerktreffen: CORSIA in Zeiten der Pandemie in China

Photo by AHK China Beijing

Mai 2021 - Der Rückgang des weltweiten Luftverkehrs durch die COVID-19-Pandemie hat auch Auswirkungen auf die Umsetzung des „Carbon Offsetting and Reduction Scheme for International Aviation“, kurz CORSIA. Das System soll den Zuwachs der  Treibhausgasemissionen des internationalen Luftverkehrs ausgleichen, um die Emissionswerte ab 2020 zu stabilisieren. 

China und andere Länder haben ihre Absicht signalisiert, sich freiwillig an der Pilotphase (2021-2023) und der ersten Phase (2024-2026) von CORSIA zu beteiligen. Die AHK China Beijing veranstaltete vor diesem Hintergrund im Dezember 2020 ein Netzwerktreffen mit mehr als 30 Vertreterinnen und Vertretern von Regierungsorganisationen, Unternehmen und weiteren Interessengruppen, bei dem CORSIA sowie aktuelle Entwicklungen in der Luftfahrtindustrie diskutiert wurden. 

Wang Ren, Deputy Director des Büros für Energy Conservation and Emissions Reduction der Civil Aviation Administration of China (CAAC) kritisierte zunächst das von CORSIA formulierte Ziel, ein THG-neutrales Wachstum der internationalen Luftfahrt ab 2020 zu erreichen. Dieses diskriminiere insbesondere die Entwicklungs- und Schwellenländer mit schnell wachsenden Luftfahrtmärkten. Hinzu käme die Überschreitung der Kompetenz der ICAO, insbesondere bei den damit verbundenen Standards und empfohlene Praktiken, welche Staaten beim Management von Flugsicherheitsrisiken in Abstimmung mit ihren Dienstleistern unterstützen sollen. Wang plädierte daher für eine entsprechende Reform wies darauf hin, dass jeder Staat individuelle nationale Bedingungen beachten müsse, so dass ein Top-Down-Ansatz durch die ICAO nicht funktionieren könne.

Da das Erreichen der Kohlenstoffneutralität auf lange Sicht für China wesentlich schwieriger sein werde als für Industrieländer –von 2030 bis 2050 wird China seine Emissionen mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von 8 bis 10 Prozent senken müssen – wird China eigene Wege finden müssen, so Wang. Hinzu kommt, dass der chinesische Luftfahrtsektor mit einer steigenden Nachfrage, mehr Wettbewerb und verbindlicheren Umwelt- und Emissionsvorschriften konfrontiert ist. Um diesen Herausforderungen gewachsen zu sein, benötige es verschiedene Ansätze von neuen Technologien über Biokraftstoffe und Substitution elektrischer Energie, dem Aufbau von Energiemanagementsystemen bis hin zu marktbasierten Mechanismen.

Dr. Ma Xiangshan von der Energy Foundation China gab im Anschluss einen Ausblick auf nachhaltige Entwicklungen und Strategien im Bereich der Luftfahrtindustrie Chinas.  So gab es trotz Abnahme des relativen Treibstoff- und Energieverbrauches aufgrund steigender Nachfrage keine absoluten Emissionsreduktionen, sondern lediglich einen reduzierten Anstieg. Auch in Zukunft sei mit einem absoluten Anstieg beim Treibstoff- und Energieverbrauch zu rechnen. Um die Ziele für den internationalen Luftfahrtsektor zu erreichen, sei daher in Zukunft mehr Ehrgeiz für grüne Luftfahrt erforderlich. In China entfallen 98,1 Prozent des Energieverbrauchs im Luftfahrtbereich auf Flugzeugtreibstoff, so dass es hier besondere Anstrengungen bei der Entwicklung geben sollte. 

Kernpunkte der chinesischen Vision einer grünen Luftfahrt umfassen ein grünes Entwicklungskonzept, Platzeinsparungen, eine Verbesserung der Ressourcen- und Energieeffizienz, das Bauen grüner Flughäfen, die Eindämmung der Kohlenstoffemissionen und die Minimierung negativer Auswirkungen auf die Umwelt. Essenziell sei dabei laut Dr. Ma Xiangshan die Fokussierung auf die integrierte 3-E-Strategie (Economy-Energy-Environment) sowie der Aufbau zusammenhängender Initiativen für eine mittel- bis langfristige „Energie- und Technologierevolution“ unter systematischer Berücksichtigung der politischen, sozio ökonomischen, technologischen und energetischen Aspekte im Airline- und Flughafenbereich.

Empfohlene Initiativen sind lt. Ma neben der Formulierung neuer Strategien und Pläne, der Gestaltung und Umsetzung wder nationalen Energie- und Technologierevolution auch die Fokussierung auf marktbasierte Mechanismen. Dazu zählen auch die Verstärkung spezifischer Kapitalinvestitionen in ausgewählte Projekte zur Energieeinsparung und Verbesserung der Treibstoffeffizienz sowie die Einbindung der Luftfahrt in das nationale Emissionshandelssystem und CORSIA. 

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