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Erstes Cook Stoves PoA in sub-Sahara Afrika registriert

Februar 2012 - Als zweites PoA in sub-Sahara Afrika überhaupt hat das CDM Executive Board Anfang Februar ein Programm zur Nutzung von effizienten Brennholzkochern in Nigeria registriert. Das PoA wird von der deutschen atmosfair koordiniert. Im Folgenden erläutert Florian Zerzawy von atmosfair das Zustandekommen des PoAs und die Perspektiven für CDM in Afrika.

JIKO: Herr Zerzawy, atmosfair hat PoAs für Haushaltsanwendungen weltweit mit vorangetrieben. Was sind die Erfolgsbedingungen in Nigeria?

Florian Zerzawy: 
Ganz entscheidend ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Partnern in Nigeria, vor allem mit der Organisation DARE (Developmental Association for Renewable Energies), die das Programm in Nigeria leitet. DARE und atmosfair haben die gleichen Interessen: Klimaschutz und Armutsbekämpfung sind die Treiber unseres Engagements, und erst danach der ökonomische Erfolg. DARE ist in den Dörfern sehr präsent und kann die Menschen direkt durch Vorführung der Kocher überzeugen und sie gleichzeitig für den Umweltschutz sensibilisieren. Neben DARE arbeiten wir mit einigen weiteren Vertriebspartnern zusammen, unter anderem mit einer Mikrokreditorganisation. Familien, für die der Preis der Kocher trotz atmosfair-Subvention immer noch zu hoch ist, können so bequem in 12 Monatsraten bezahlen. 
Für die CDM-Entwicklung hat sich der direkte Kontakt zwischen uns und den Partnern in Nigeria ebenfalls als vorteilhaft erwiesen. Dadurch sinkt die Gefahr, dass für den CDM ein theoretisches Konzept ausgearbeitet wird, zum Beispiel für das Monitoring, was dann nicht praxistauglich ist.

JIKO: Welche Perspektive gibt es für die einzelnen Aktivitäten unter dem Programm, den CPAs?

Florian Zerzawy: 
atmosfair kann mit eigenen Mitteln in den nächsten zwei Jahren weitere 10,000 hocheffiziente Kocher (Save80) zur Verfügung stellen- das entspricht einem zusätzlichen CPA. Daneben haben wir mit einem weiteren Technologiehersteller eine Kooperation gestartet, bei der sich der Hersteller an der Subvention beteiligt und umgekehrt am Rückfluss der CERs partizipiert. Da sehen wir ein großes Potential für mehrere 10.000 Kocher. Grundsätzlich ist das PoA herstellerunabhängig. Entscheidend ist aber, dass die Herde mindestens 50% Einsparung im Vergleich zu traditionellen Kochstellen erreichen müssen. 
Derzeit laufen Gespräche mit Investoren und Technologieherstellern. Unser Ziel ist es, in den nächsten 5 Jahren 100,000 Familien mit effizienten Kochern auszustatten, denn die Nachfrage im bevölkerungsreichsten Land Afrikas ist riesig. Das schaffen wir nicht allein.

JIKO: Wie sehen Sie die Entwicklungsmöglichkeiten für den CDM in Afrika?

Florian Zerzawy: 
Die Rahmenbedingungen für den CDM in Afrika sind weiter schwierig, aber es hat sich doch einiges getan. Seit der EU-Beschränkung - nach 2012 neu registrierte Projekte müssen in LDCs sein, um im ETS nutzbar zu sein - gibt es geradezu einen Run auf Projekte in LDCs in Afrika. Nigeria ist zwar kein LDC, aber da wir die Registrierung vor Ende 2012 geschafft haben, sind alle CERs aus dem PoA grundsätzlich auch ETS-kompatibel. 
Die größten Hürden CDM-seitig sind sicherlich die Verfügbarkeit von Daten und die geringen Kapazitäten bei den DNAs. Der Hauptgrund für die bisher wenigen CDM-Projekte liegt meiner Meinung nach aber eher daran, dass es keine Planungssicherheit gibt: Der Ausbau z.B. der erneuerbaren Energien wird durch fehlende Gesetze und der Dominanz von Monopolisten bei Stromerzeugung und -netzen erschwert. Da kann auch der CDM nicht unmittelbar helfen.

JIKO: Was sind die nächsten Ziele von atmosfair?

Florian Zerzawy: 
atmosfair wird sich weiterhin für Klimaschutz auf Haushaltsebene engagieren. Da sehen wir die größte Übereinstimmung zwischen den beiden Zielen des CDM, Treibhausgasminderung und Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung. Wir haben Projekte mit effizienten Kochern in mittlerweile fünf Ländern, neben Nigeria in Ruanda, Lesotho, Kamerun und Indien. Außerdem fördern wir Kleinbiogasanlagen in Kenia- eine ideale Lösung für Milchbauern im Umland von Nairobi. Diese Projekte wollen wir zur Registrierung bringen und natürlich am Ende CERs ausgeschüttet bekommen.

JIKO: Herr Zerzawy, danke für dieses Gespräch.

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